Gite d'étape von Cozzano (740m) |
Die Gite ist gleich am Ortseingang und die Wirtin empfängt mich sehr freundlich. Auch hier scheint die Reservierung erfolgreich gewesen zu sein. Ich gönne mir eine kalte Orangina und freue mich auf die Dusche. Es war eine anstrengende Tour, aber es hat sich gelohnt. Oberhalb der Gaststätte liegt die Herberge. Hier ist viel Platz. Auf zwei Etagen sind mehrere Mehrbettzimmer. Es gibt eine Küche für Selbstversorger und alles sieht sehr gepflegt aus. In meinem zugewiesenen 6-Bettzimmer ist ein Bett mit einem schlafenden Wanderer belegt. Ich suche mir ein Bett aus und gehe duschen. Mein Zimmergenosse ist mittlerweile wach. Er ist Franzose und heißt Gi. Er war mit seinen Leuten auf dem 'GR20' unterwegs und musste aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Von Cozzano will er mit dem Bus weiter. Nachdem ich meine frischgewaschene Wäsche auf die Leine gehangen habe, mache mich auf den Weg den Ort zu erkunden.
Blick von der Gite auf Cozzano |
Im Dorfladen kaufe ich Postkarten und setze mich am Dorfplatz in das Straßencafé. Bei einem leckeren Espresso
und einer Orangina scheibe ich die Karten und mein Tagebuch. Der kleine Ort ist schnell erkundet. Die Markierungen des 'MaMC' sind
gut zu finden und mein weiterer Weg ist schnell ausgemacht. Von hier gibt es zwei Möglichkeiten den 'MaMC' weiter zu wandern,
entweder über Zicavo oder über Tasso. Ich habe mich für die Variante über Zicavo entschieden. Ich werfe meine Postkarten in
den Briefkasten und mache mich auf den Rückweg zur Gite.
Bei tollem Ausblick auf Cozzano sitze ich vor der Herberge in
der Sonne, als ich vertraute Stimmen höre. Es sind Franzi und Darius, die gerade ankommen. Sie haben sich doch gegen den 'GR20'
entschieden. Das Wetter auf der Höhe war zu schlecht. Jetzt wollen sie weiter auf dem 'MaMC'. So sieht man sich wieder. Auf der
Wiese neben der Gite bauen sie ihr Zelt auf.
Mit Gi gehe ich zum Abendessen. Auf der Terrasse der Gaststätte ist für uns der Tisch gedeckt. Eine kräftige Nudelsuppe mit
Wurst gibt es als Vorspeise. Dazu Brot. Danach Fleisch mit Erbsen und Kartoffeln und zum Nachtisch einen superleckeren Apfelkuchen.
Das Essen war toll, wir sind satt und zufrieden. Die Unterkunft gefällt mir sehr gut. Die Wirtsleute sind sehr herzlich und sorgen
mit ihrer Freundlichkeit für eine tolle Atmosphäre. Um 21:00 Uhr gehen wir schlafen.
Es ist 7:20 Uhr und ich sitze beim Frühstück. Die Nacht war ruhig und erholsam. Für die Übernachtung, mit Abendessen und Frühstück, bezahle ich 39,- Euro. Das Wetter ist super und um 7:50 Uhr mache ich mich auf den Weg.
uralte Kastanienbäume vor Zicavo |
Von der Gite aus geht es die Straße entlang bis Cozzano. Am Dorfplatz links die Straße weiter bis an einem Brunnen der Pfad links abzweigt und vorbei an einigen Ställen hinauf in den Wald führt. Unspektakulär verläuft der Weg, meistens aufwärts, durch den Wald bis auf eine Höhe von 1140m. Im weiten Bogen geht es langsam wieder abwärts Richtung Zicavo. Viele uralte Kastanienbäume gibt es hier zu bestaunen. In Zicavo mache ich Pause. Hier gibt es zwei kleine Lebensmittelläden. Ich durchquere den kleinen Ort und folge den Markierungen, vorbei an einer kleinen Kapelle, wieder in den Wald. Es geht über eine Brücke, vorbei an einem Wasserfall Richtung Westen bergauf. Bald geht es wieder abwärts, hinunter ins Taravotal.
Zicavo (725m) |
zwischen Zicavo und Guitera |
Gite d'étape von Guitera les Bains (620m) |
Über eine Brücke quere ich den Taravo und erreiche Bains de Guitera auf 438m. Nach kurzer Pause am Dorfbrunnen, geht es an den letzten Anstieg des Tages. Um 15:00 Uhr erreiche ich Guitera les Bains auf 620m. Ich durchquere den kleinen Ort und finde, nach einigem Suchen, die Gite. Ich quartiere mich ein und bekomme ein Bett im 4-Bettzimmer. Die Herberge ist nicht sehr groß, aber gemütlich. Ich gehe duschen, wasche meine Wäsche und mache mich auf den Weg zu meinem obligatorischen Rundgang durch den Ort. Es ziehen Wolken auf. Unterwegs treffe ich Franzi und Darius. Die beiden haben die Variante über Tasso gewählt und suchen gerade die Gite. Zusammen gehen wir zur Unterkunft und gegenüber am Bach bauen sie ihr Zelt auf.
Guitera les Bains (620m) |
Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen. Heute ist Pizza-Tag. Der Wirt hat den Pizzaofen mit Holz angeheizt. Es kommen noch Gäste aus dem Dorf und die Terrasse der Gaststätte füllt sich. Ich sitze mit Franzi und Darius zusammen am Tisch. Die beiden bestellen Pizza und ich bekomme das Wandermenü. Die Soupe Corse ist sehr gut, aber der Hauptgang ist nicht so nach meinem Geschmack. Es gibt Wildschwein mit Kartoffelpüree. Dazu gönnen wir uns einen schönen Rotwein. Die Wolken werden dichter. Das Wetter wird schlechter.
Um 7:30 Uhr sitze ich beim Frühstück. Für Übernachtung, Essen, Wein, Frühstück und Lunchpaket bezahle ich 56,- Euro. Das Wetter ist nicht so toll, aber trocken. Um 8:05 Uhr mache ich mich auf den Weg, zuerst die Straße entlang, vorbei am alten Brunnen mit Waschplatz. Es geht durch den Wald aufwärts. Hier sind viele Schweine unterwegs.
Brunnen und Waschplatz von Guitera les Bains |
borstige Weggefährten |
Nach ca. zwei Stunden fängt es auf der Höhe an zu regnen. Unter einem dicken Baum stelle ich mich unter und ziehe mein Regenzeug an. Es donnert. Nach kurzer Pause gehe ich weiter und mache Tempo. Der Weg ist recht angenehm und geht leicht abwärts. Es regnet mal mehr mal weniger. In Frasseto läuten gerade die Kirchenglocken zur Sonntagsmesse, als ich ziemlich nass durch den Ort laufe. Ich gehe zügig weiter die Straße entlang, bis hinter dem Ort rechts der Weg abzweigt und aufwärts in den Wald führt. Um 11:00 Uhr bin ich schon in Quasquara und finde auch direkt die Gite. Es ist niemand da. Ich gehe um das Haus und schaue mich um. Der Zugang zur Herberge ist hinter dem Haus. Die Tür ist nicht verschlossen. Ich gehe hinein, hänge meine nassen Klamotten auf und verspeise mein Lunchpaket. Die Sonne kommt raus, so kann ich mich auf der Terrasse in den Liegestuhl legen. Es dauert nicht lange und Wolken ziehen auf. Es fängt wieder an zu regnen. Am Nachmittag kommen Franzi und Darius und quartieren sich ein. Mittlerweile ist auch die Wirtin da. Sie begrüßt uns und zeigt uns die tolle Gite. Bis in den Abend hinein regnet es. Gewitter sorgen für mehrere Stromausfälle. Wir sind froh in der Herberge zu sein.
Quasquara (721m) |
Die Gite ist sehr schön, hat mehrere Zimmer, Küche, Bad, einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Die Wirtsleute sind sehr freundlich. Der Mann bietet uns an, uns morgen mit dem Auto mit nach Ajaccio zu nehmen. Das Wetter soll so schlecht bleiben und wir sind dankbar für dieses Angebot. Oben im Haus ist ein kleines, liebevoll eingerichtetes Restaurant. Hier bekomme ich mein Abendessen serviert. Es gibt einen Salat, dann ein Steak mit Kartoffeln und Zucchini und zum Nachtisch Apfelkuchen. Dazu gönne ich mir einen schönen Rotwein. Das ist mit Abstand das beste Essen bisher. Die Leute sind sehr nett, die Atmosphäre ist toll, die Gite ist sehr zu empfehlen. Es blitzt und donnert immer noch. Es ist kühl.
Gite d'étape in Quasquara |
Das Wetter sieht gut aus. Nur Wolken im Westen. Wir entscheiden uns für die Wanderung. Im Restaurant gibt es ein leckeres Frühstück. Ich packe mir noch etwas Marschverpflegung ein und bezahle 50,- Euro für alles. Für die schöne Zeit hier in der Gite bedanke ich mich und mache mich um 8:15 Uhr auf den Weg.
'Bocca di Foce' (1159m) |
Die Straße entlang geht es, bis am oberen Ende des Dorfes der Weg in den Wald führt. In nordwestlicher Richtung steige ich auf, bis ich nach ca. einer Stunde, auf 1159m, die 'Bocca di Foce' erreiche. Hier habe ich einen tollen Rundumblick. Bei dem Gewitter von letzter Nacht hat es hier wohl gehagelt. Reste davon finde ich hier noch und ich stelle mir vor wie kalt es hier war. Der Weg wendet sich nach links und in südwestlicher Richtung setze ich meine Tour fort. Um 9:55 Uhr wird der erste Blick auf die Westküste frei. Vor mir liegt der Golf von Ajaccio. Der Pfad verläuft leicht abwärts, bei tollen Ausblicken, über die Höhen. Die Wolken nehmen zu und in der Ferne donnert es.
erster Blick auf die Westküste |
Es fängt leicht an zu regnen, als ich um 12:30 Uhr am 'Col Saint Georges' ankomme. Ich überquere die stark befahrene Straße und melde mich beim Wirt der Gaststätte an. Die Raststätte hier am 757m hohen Pass ist gut besucht. Hier machen viele Leute Pause und trinken Café. Die Gite liegt gegenüber der Auberge etwas erhöht am Waldrand. Ich habe die freie Auswahl, suche mir in der Herberge ein Bett aus und gehe duschen. Es ist nicht sonderlich gemütlich hier, aber es gibt alles was man braucht. Der Regen hat aufgehört und die Sonne scheint wieder. Ich sitze auf der Terrasse als Franzi und Darius kommen. Sie schauen sich um, checken ein und bauen ihr Zelt vor der Gite auf. Die Sonne hat sich wieder verzogen, es wird kühl. Telefonisch reserviere ich meine nächste Unterkunft und ich habe Glück, der Wirt von Bisinao spricht englisch.
Gite d'étape am 'Col Saint Georges' (757m) |
In der Auberge gehe ich einen Café trinken. Hier steht ein Fernseher und es läuft die WM-Berichterstattung. Heute spielt Deutschland gegen Portugal und wir sichern uns einen guten Platz um hier das Spiel zu gucken. Deutschland gewinnt 4:0. Um 20:00 Uhr gibt es Abendessen. Im Nebenraum sind die Tische gedeckt und ich kann mir einen Platz aussuchen. Der Kellner serviert mir ein super Essen. Soupe Corse als Vorspeise, dann Kalbsragout mit Nudeln und zum Nachtisch eine leckere Vanillecreme mit Caramel. Für Übernachtung, Essen und Frühstück bezahle ich 50,- Euro.
Zum Frühstück bestelle ich mir einen Café au Lait und zwei Croissants. Für unterwegs packe ich mir ein Stück Baguette ein. Um 7:50 Uhr bin ich startklar zur nächsten Etappe.
'Auberge Col Saint Georges' (757m) |
Links neben der Auberge geht der Weg, mit den orangen Markierungen, weiter und verläuft leicht ansteigend in südwestlicher Richtung. Über einen Bergrücken erreiche ich die 'Bocca di Travu' auf 830m. Weiter geht es am Hang entlang und immer wieder habe ich tolle Ausblicke. Um 9:30 Uhr komme ich an die Stelle, wo der 'Mare a Mare Centre' zum 'Mare e Monti Sud' wird. Hier auf 932m sind zwei Wegweiser. Nach rechts geht es direkt zum Meer nach Porticcio, dem Ausgangspunkt des 'Mare e Monti Sud'. Ich nehme den Pfad nach links und laufe weiter Richtung Bisinao.
Wegweiser nach Bisinao |
Durch den Wald geht es nach Süden, dann im Bogen Richtung Westen. Die Wolken werden dichter und bald fängt es an zu regnen. Ich ziehe meine Regensachen an und mache Tempo. Kurz vor Bisinao, wo der Weg auf die Straße trifft, stelle ich mich unter einen dicken Baum. Es schüttet. Der Baum bietet mir nur wenig Schutz. Als der Regen etwas nachlässt, geht es weiter über die Straße nach Bisinao.
Ruine am Wegesrand vor Bisinao |
Laden an der Gite d'étape von Bisinao (632m) |
Um 11:00 Uhr erreiche ich den kleinen Ort, durchquere ihn und finde am anderen Ende rechts einen kleinen
Laden mit einem Brunnen vor der Tür. Direkt nebenan und gegenüber sind die Gebäude der Gite. Der Wirt ist noch nicht da.
Unten an der Gite kann ich mich unter ein Dach setzen und meine nassen Sachen trocknen. In dem kleinen Laden gibt es auch was
zu essen, so bestelle ich bei der netten Frau ein Tomaten-Käse-Sandwich und einen Café.
Nach und nach kommen weitere, ziemlich durchnässte, Wanderer an und hier an der Gite füllt es sich. Gegen 14:00 Uhr trifft
auch der Patrone ein und weist uns die Zimmer zu. Ich bekomme ein Bett in einem 4-Bettzimmer, zusammen mit einem französischen
Pärchen. Alle Zimmer sind belegt. Hier auf dem 'Mare e Monti Sud' scheint mehr Betrieb zu sein, als ich auf dem 'MaMC' gewohnt war.
Nach dem Duschen und Wäschewaschen kommt sogar zeitweise die Sonne raus, so dass ich meine Sachen trocken bekomme.
Zusammen mit meinen Zimmergenossen gehe ich um 19:30 Uhr zum Abendessen. Der Speiseraum ist auf der anderen Straßenseite,
links neben dem kleinen Laden. Der Wirt hat zwei lange Tische eingedeckt und wir setzen uns zu den anderen hungrigen Wanderern.
Zuerst wird eine Suppe serviert, dann bekommt jeder ein Stück Pizza. Anschließend gibt es so eine Art korsisches Chili con Carne,
dazu reichlich Brot. Wir bestellen uns Rotwein dazu. Das Essen ist sehr lecker und reichlich. Zum Nachtisch bekommen wir
Kastanienkuchen.