Mein Zimmer hatte eine Badewanne. Die Wäsche ins Waschbecken und ich in die Wanne. Das war eine Wohltat nach der, über achtstündigen, anstrengenden Tour. Das Zimmer hatte auch einen Balkon, hier spannte ich meine Wäscheleine auf und hängte die Wäsche in die Sonne. Das ausgiebige Bad tat gut und ich genoss den 'Luxus' meines Zimmers, das ich mir für zwei Tage gönnte.
auf der Terrasse des Hotels |
'mein Hotel' das 'U Paese' in Soccia |
Am späten Nachmittag kam eine französische Wandergruppe mit knapp zwanzig Mann. Jetzt war es mit der Ruhe vorbei. Der Hotelwirt sagte mir beim einchecken, dass es im Hotel nur Frühstück gäbe, kein weiteres Essen. Im Ort wären zwei Restaurants, in denen man essen könne.
Nachdem ich etwas ausgeruht hatte, machte ich mich auf den Weg den Ort zu erkunden. Mein Magen hatte schon starke Hungergefühle und so machte ich mich auf die Suche nach den Restaurants. Im 'Ortskern' des kleinen Städtchens, in der Nähe der Kirche, fand ich das, ziemlich nobel aussehende, Restaurant 'A Merendella'. Das hatte aber heute zu. Um die Ecke war die Dorfkneipe, hier gab es nichts zu essen. Von hier wurde ich zum anderen Ortsende geschickt, hier fand ich das kleine Restaurant 'Pane+Vino'.
Bei der Wirtin, die sehr freundlich war und gut englisch und sogar ein wenig deutsch sprach, erfuhr ich, dass für heute Abend schon alles ausgebucht wäre. Eine Wandergruppe aus dem Hotel käme mit siebzehn Mann. Damit wäre das Restaurant voll. Irgendwie schaffte ich es, doch noch einen Platz zu bekommen. Die Frau meinte, es würde dann eben etwas zusammengerückt, das würde schon gehen und ich solle um 20:00 Uhr wiederkommen. Ich war froh, denn der Hunger wurde immer größer. Es gab auch keinen Laden, oder Bäcker hier im Ort. So setzte ich meinen Rundgang fort und wartete auf 20:00 Uhr.
Zur vereinbarten Zeit kam ich zum Restaurant und der Mann der freundlichen Frau bereitete schon das Essen vor. Es brannte der Kamin und ich war der erste Gast. Die nette Frau übersetzte mir die heutige Speisekarte. Die auf einer großen Schiefertafel aufgeschriebenen Gerichte, waren für mich nicht so verständlich. Es dauerte nicht lange und die Wandergruppe rückte an. Schnell war der kleine Raum voll und es wurden Tische und Stühle gerückt, bis alles passte. Es wurde ein gemütlicher Abend. Das Essen war toll und der Wein rundete das Ganze noch ab. Ich zahlte für das Menü und den Wein 22,- Euro und ging satt und zufrieden zum Hotel zurück, wo ich ziemlich müde in mein Bett fiel.
Um 8:00 Uhr gab es Frühstück. Die Wandergruppe war schon aufgebrochen und es war wieder schön ruhig hier. Jetzt saß ich in dem riesigen Speisesaal mit einem Pärchen aus Israel zusammen. Das Frühstück bestand aus zwei Brötchen, einem Croissant, Butter, Marmelade und Café au Lait.
Den heutigen Tag verbrachte ich hauptsächlich mit relaxen. Es tat richtig gut, auszuruhen und nur in der Sonne zu sitzen. Ich machte wieder einen Stadtrundgang, heute etwas weitläufiger. Anschließend trank ich einen Café au Lait auf der Hotelterrasse. Hier kann man gemütlich sitzen und hat eine schöne Aussicht. Am Nachmittag reservierte ich telefonisch die Übernachtung und das Essen für morgen in der Gite d`Etape in Marignana.
Am Abend machte ich mich auf den Weg zum Restaurant 'A Merendella'.
hier ging es zum Restaurant 'A Merendella' |
'sehr übersichtlich'... |
...aber lecker |
der Schnaps und der Café zum Nachtisch gingen aufs Haus |
Es war 20:00 Uhr, hier war noch nichts los, und der freundliche Wirt konnte mir auch hier die Speisekarte übersetzen. Junge Leute betreiben das Restaurant und bieten eine gehobene, korsische Küche an. Ich bestellte ein Menü, bestehend aus: Einem Frischkäse mit Artischocken und getrockneten Tomaten als Vorspeise. Als Hauptgang ein Filetsteak mit einem 'Kartoffel-Gemüse-Rondell' und zum Nachtisch eine Erdbeersuppe mit Vanilleeis und frischer Minze. Dazu Wasser, Brot und ein Pietra-Bier. Danach einen Espresso und einen Myrteschnaps aufs Haus und ich muss sagen, es hat super geschmeckt. Für das Ganze habe ich 33,- Euro bezahlt. Ich habe noch nie so teuer gegessen, aber es hat sich gelohnt.
Nachdem ich gefrühstückt hatte, zahlte ich für die zwei Übernachtungen 93,-Euro, inkl. Frühstück. Um 7:30 Uhr war Abmarsch.
Das erste Stück ging es die Straße entlang, bis zu einem Schild, wo der orange markierte Weg Richtung 'Guagno les Bains' abzweigt.
Abzweig auf den 'Mare a Mare Nord' |
Jetzt ging es durch den Wald abwärts bis der Pfad an der Brücke nach 'Guagno les Bains' auf die Straße stößt. Es war 8:30 Uhr. Rechts weiter durch den Wald verläuft die Variante des 'Mare a Mare Nord' Richtung 'Letia'. Der Weg lässt sich angenehm laufen.
an der Brücke nach 'Guagno les Bains' geht es weiter nach 'Letia' |
'Bocca a Sella' |
Zur Bocca a Sella geht es steil aufwärts und um 10:00 Uhr erreichte 'Letia'.
hier stößt der Weg auf die Straße in 'Letia' |
Es ging die Straße entlang durch den Ort.
Dorfbrunnen von 'Letia' |
Nachdem ich die, oberhalb von 'Letia' gelegene, Ferienhaussiedlung durchquert hatte, begann ein relativ steiler Aufstieg zu dem ca. 1000m hohen Grat. Von hier oben hat man eine schöne Rundumsicht und der Blick auf 'Renno' wird frei.
auf ca. 1000m |
Im Bogen verläuft jetzt der Pfad leicht abwärts bis 'Renno'. Um 12:30 Uhr kam ich in 'Renno' an. Mitten im Ort zweigt der Weg unerwartet rechts ab. Ein kurzes Stück aus dem Ort heraus, erreicht man den alten Dorfbrunnen von 'Renno'. Unter uralten, knorrigen Kastanien machte ich Pause und genoss das kühle Wasser des Brunnens.
Dorfbrunnen von 'Renno' |
am Dorfbrunnen von 'Renno' lässt sich gut Pause machen |
Wegmarkierung an einer uralten Kastanie |
Weiter ging es, den orangen Markierungen folgend, bis zur Straße und auf der anderen Seite steil aufwärts durch den Wald zur 'Bocca d'Amarese'. Oben angekommen geht es ein Stück auf gleicher Höhe bevor es durch den Wald, steil nach 'Marignana' hinunter geht.
ab hier geht es aufwärts |
Dorfbrunnen von 'Marignana' |
Marignana |
Es war 15:30 Uhr als ich 'Marignana' erreichte. Die Gite liegt am anderen Ende des Ortes. Ich musste durch den ganzen Ort und habe erstmal am Dorfbrunnen, an der Kirche, das kühle Wasser genossen.