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Korsika 2010





Hier an der Sega-Hütte
ist viel Platz zum Zelten


Preise


Hier an der Sega-Hütte war ich schon mehrfach, aber über den Zustand der Anlagen für die Wanderer die zelten, war ich diesmal doch ziemlich schockiert. Obwohl die Hütte noch relativ neu ist, waren hier die Einrichtungen in einem schlechten Zustand. Ich weiß nicht wie die Anlagen in der Hütte waren, aber hier draußen waren sie kaum brauchbar.
Wenn man duschen wollte und die Tür zu machte, stand man im Dunklen. In allen Lampen fehlten die Birnen. Am Abend als ich mir meine Nudeln kochte, war plötzlich die einzige Gasflasche leer. Von den drei vorhandenen Kochern, war nur einer angeschlossen. Der Hüttenwirt hatte angeblich auch keine neue Gasflasche. Meine Nudeln habe ich im heißen Wasser fast fertig bekommen, sie waren zwar noch etwas 'al dente', aber was solls. Schlechter war es für die Jungs, die nach mir kochen wollten.
Ich vermute, dass hier auf die Wanderer, die zelten, kein so großer Wert gelegt wird. Die wollen lieber, dass man für 40,- Euro in der Hütte schläft und isst.



defekte Lampen in Dusche und WC


Duschen in schlechtem Zustand


Sanitäranlagen für
Gäste die zelten


ich war sehr enttäuscht


von den drei Kochern,
war nur einer angeschlossen


Die Wolken hatten sich wieder verzogen und das Wetter sah wieder gut aus. Ich ging früh schlafen, morgen sollte es früh weitergehen.



Dienstag, den 25.05.2010



Es war deutlich kälter hier oben, als die letzte Nacht in Corte. Nachdem ich alles eingepackt hatte, war ich um 6:30 Uhr startklar, für die nächste Etappe. Zum Frühstück gab es zwei Müsliriegel. Ich füllte meine Wasserflaschen auf und folgte den gelben Markierungen durch den Wald.



der Weg war gut markiert


Der Weg war angenehm zu laufen. Zuerst ohne großen Steigungen, später ging es dann aufwärts. Immer wieder hatte man tolle Ausblicke auf den Tavignano und zurück ins Tal. Nach dem steileren Abschnitt wurde die Landschaft weiter und ich hatte freien Blick in das obere Tavignanotal. Es ging etwas abwärts und dann durch das weite Tal flussaufwärts. Immer wieder musste man kleinere Bäche kreuzen und hin und wieder sorgten einige Baumgruppen für angenehmen Schatten.



toller Blick auf das
obere Tavignanotal


Kurz vor einer Bergerie findet man eine ziemlich neue, eingefasste Quelle. Nach kurzer Erfrischung ging es weiter und um 9:45 Uhr kam ich zu der Stelle wo der Weg den Tavignano kreuzt. Es gibt eine Brücke über den Bach, die ist aber einige hundert Meter weiter oberhalb und auf den Umweg hatte ich keine Lust. Hier an dieser Stelle konnte man den Bach nur durch das Wasser überqueren. Ich zog die Schuhe und Socken aus und machte mich auf den Weg ans andere Ufer. Das Wasser war saukalt. Auf den glatten Felsplatten hatte ich mir einen schönen, sonnigen Platz gesucht, wo ich ausgiebig Pause machte.



Quelle an der Bergerie


Tavignanoquerung


vom Wind geformte Bäume


Ausgeruht setzte ich den Weg fort, der im weiten Bogen, stetig ansteigend, unterhalb einer Bergerie, auf einer weiten Grasebene, auf den GR20 stieß. Der weiß-rot markierte Hauptwanderweg durchquert diese, mit schmalen Wasserläufen durchzogene, Weidefläche. Kühe grasten auf der Weide und wie im Wilden Westen ritt ein korsischer Cowboy im vollen Galopp durch das Gelände. Es ließ sich gut laufen, auf dem weichen Boden.



GR20, Blick Richtung
'Refuge de Manganu'


Abzweigung vom GR20
Richtung Soccia


Nach der Überquerung der Ebene, kurz vor dem letzten, steilen Anstieg zur Manganuhütte hatte ich um 11:25 Uhr die Abzweigung nach Soccia erreicht.



hinter dem kleinen See,
geht es abwärts


Jetzt geht es auf schmalem, steinigem Pfad steil abwärts. Der nur schlecht markierte Weg verläuft in süd-westlicher Richtung ins Tal und man musste gut auf die seltenen, gelben Markierungen achten.



hier geht es abwärts,
Richtung Soccia


Quelle


Hinter der Quelle wurde der Weg etwas besser und es ging nicht mehr so steil abwärts. Weiter unterhalb wechselt der Pfad über eine Brücke auf die andere Bachseite und verläuft weiter durch den Wald. Um 13:05 Uhr lag der, wunderschön gelegene, Crenosee vor mir. Der auf 1310m gelegene See ist beliebtes Ziel vieler Tagesausflügler, die aus Soccia oder Orto hier hoch wandern.



Lac de Creno (1310m)


Abzweigung nach Soccia


Von hier führt der Weg, rechts am See vorbei, durch den Wald, stets abwärts Richtung Soccia/Orto. Vorbei an einer eingefassten Quelle geht es bis zu einer ausgeschilderten Abzweigung. Hier geht es rechts ab nach Soccia. Immer weiter bergab, teilweise in Kehren, windet sich der, scheinbar nicht enden wollende, Pfad meinem Ziel entgegen. Oberhalb von Soccia endet der Weg an einem befestigten Parkplatz. Hier standen die Autos der vielen Wanderer, die mir auf dem Abstieg vom Lac de Creno begegneten. Es gibt sogar hier oben eine Pizzeria.
Weiter über die Straße wanderte ich das letzte Stück bis hinab zum Ort. Es gibt hier in Soccia nur ein Hotel, das 'U Paese'. Ich war froh als ich endlich um 14:55 Uhr mein Etappenziel in Soccia erreicht hatte und auf meinem Zimmer war.



Soccia


'mein Hotel' das 'U Paese' in Soccia


auch hier gibt es kein Schild
ohne Einschusslöcher


Das Hotel ist relativ groß, aber es war nichts los hier. Der Wirt saß gelangweilt in seinem riesigen Speisesaal. Wahrscheinlich hatte das Hotel schon bessere Zeiten erlebt. Der Wirt freute sich, dass er mir ein Zimmer vermieten konnte und als ich ihm sagte, dass ich zwei Tage bleiben wollte, freute er sich noch mehr.



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Zuletzt geändert am 23.01.2023