Es war 7:00 Uhr, als ich meine heutige Tour startete. Ich wollte nach 'Calasima' und weiter ins 'Virutal' wandern.
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Von 'Lozzi' aus ging es Richtung 'Poggio de Lozzi'. Am Anfang war der Weg gut durch die orangenen Markierungen zu erkennen. Je weiter ich ging, umso seltener wurden diese jedoch, bis später nur noch vereinzelte Steinmännchen den Weg kennzeichneten. Erkennen ließen sich dann nur noch die Trampelpfade vom Vieh. Irgendwie bin ich im Kreis gelaufen und nicht in 'Calasima', sondern wieder in 'Poggio de Lozzi' angekommen. Von hier aus machte ich mich auf den Weg abwärts nach 'Calacuccia', wo ich um 10:00 Uhr ankam. Im Dorfladen kaufte ich etwas ein und setzte mich anschließend in ein Straßencafé. Bei einem Café au lait erholte ich mich von der nicht ganz gelungenen Wanderung. Gegen 11:00 Uhr machte ich mich wieder auf den Weg hinauf zum Campingplatz.
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mein Mittagessen |
Nach einem kleinen Mittagessen vor meinem Zelt, machte ich mich gestärkt und mit neuem Tatendrang auf den Weg zur 'Ponte de Santa Lucia'. Zu dieser alten Genueserbrücke, über den 'L'Ercu-Bach', führt ein schmaler, unscheinbarer Pfad, direkt am Campingplatz beginnend, abwärts durch den Wald.
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'Ponte de Santa Lucia' |
'Ponte de Santa Lucia' |
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Nach einer guten halben Stunde erreichte ich den Bach und überquerte die alte Steinbrücke. Etwas oberhalb gibt es schöne glatte Felsen, die ideal zum Sonnen sind. Hier am Bach, mit seinem klaren und kühlen Wasser, verbrachte ich den Nachmittag mit Faulenzen.
Um 17:10 Uhr machte ich mich auf den Rückweg. Wieder auf dem Campingplatz, bereitete ich mir mein Abendessen zu. Es gab Ravioli aus der Dose, die ich heute Morgen gekauft hatte, dazu Baguette. Anschließend war duschen und Wäsche waschen angesagt.
Am Abend setzte ich mich in die Campingplatzbar und trank ein kühles Pietra Bier.
Für morgen habe ich zwei Croissant und ein Baguette bestellt. Der Wirt war sehr freundlich und tagsüber hauptsächlich damit beschäftigt, den 'Rasen' zu wässern.
Mittwoch, den 17.06.2009
Um 7:30 Uhr stand ich auf und frühstückte meine bestellten Croissants mit einem Café au lait. Das Baguette packte ich als Proviant in meinen Rucksack und machte mich gegen 8:00 Uhr auf den Weg zum Bach, wo es mir gestern sehr gut gefallen hatte.
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'L'Ercu-Bach' |
'Ponte de Santa Lucia' |
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Hier am Bach genoss ich die Ruhe. Es ließ sich den ganzen Tag kein Mensch blicken. Eine Kuh war die einzige Gesellschaft, die mich hier ab und zu besuchte.
Am Nachmittag zogen Wolken auf und nach dem schönen Relaxtag am Bach, ging es um 15:20 Uhr wieder aufwärts zum Campingplatz.
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'Ponte de Santa Lucia' |
Wieder 'zu Hause' machte ich mir etwas zu essen und nutzte den Stromanschluss, der gleich hier in der Nähe meines Zeltes war, um meinen Kameraakku aufzuladen. Etwas unterhalb meines Platzes, auf einer Wiese, stand ein großer Kirschbaum, voll mit kleinen, schwarzen Früchten. Zum Nachtisch pflückte ich mir einige der süßen Leckerbissen die wunderbar zu einer Tasse Kaffee schmeckten.
Die Wolken hatten sich verzogen und es wurde wieder schön.
Obwohl es hier auf dem Campingplatz sehr schön war, beschloss ich morgen weiter, Richtung 'Albertacce' und 'Col de Vergio', zu wandern.
Am Abend bestellte ich für mein Frühstück wieder zwei Croissants und gönnte mir eine Pizza. Zum Essen ein Glas Rotwein, zum Nachtisch einen Espresso und der Genuss war perfekt.
Donnerstag, den 18.06.2009
7:00 Uhr, ich sitze in der Bar beim Frühstück. Mein Zelt hatte ich abgebaut und meinen Rucksack gepackt. Für die vier Nächte hier auf dem Platz bezahlte ich 34,- Euro.
Es war 7:25 Uhr, als ich Richtung 'Albertacce' aufbrach. Der Weg war angenehm und verläuft immer leicht abwärts.
korsisches Schwein |
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Nach einer Stunde hatte ich 'Albertacce' erreicht. Am Dorfbrunnen füllte ich meine Wasserflaschen mit frischem, kühlem Nass. Hier im Ort gibt es eine 'Gite d'ètape', eine Wandererunterkunft, in der ich 2006 das letzte mal übernachtete. Weiter die Straße entlang ging es, vorbei an einem kleinen Laden, der aber noch zu hatte, zu einer Bar. Hier bestellte ich mir einen Café und ein Croissant. Gestärkt ging es weiter durch 'Albertacce', bis am Ortsende rechts der Wanderweg 'Mare a Mare Nord' abzweigt. Eine Horde Schweine kreuzte hier meinen Weg. Die Tiere ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und verschwanden bald wieder im Gebüsch.
Dorfbrunnen von 'Albertacce' |
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korsisches Schwein |
Der Pfad lässt sich gut laufen. Schöne alte Kastanienbäume säumen den Weg. Ohne große Steigungen geht es bis zur 'Pont de Muricciolu', eine Brücke über den 'Viru-Bach' auf 850m. Hier von der alten Steinbrücke hat man einen tollen Blick auf die 'Paglia Orba'. Ab hier geht es durch den Wald, zum Teil in Kehren aufwärts bis auf 1115m. Ohne große Höhenunterschiede verläuft der Weg weiter in südwestlicher Richtung.
'Pont de Muricciolu' |
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Wegweiser der besonderen Art |
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nicht mehr weit bis zum 'Col de Vergio' |
Um 16:00 Uhr war ich endlich am 'Castellu di Vergio' auf ca. 1400m.
Hier gibt es ein Hotel mit Restaurant und Café, eine 'Gite d'ètape', einen schattenlosen Zeltplatz und einen Ski-Lift.
Es war ziemlich viel Betrieb hier im Café. Viele Tagestouristen besuchen diesen beliebten Ausflugsort, der etwas unterhalb des 'Col de Vergio' liegt.
Hier im Hotel nahm ich mir ein Zimmer und genoss einen ganz besonderen Luxus, eine Badewanne.
Um 19:00 Uhr gab es Abendessen im Restaurant mit seinen großen Panoramafenstern. Gutes Essen bei einer so tollen Aussicht ist schon was Besonderes. Als Menü gab es Soupe Corse, Steak mit Bratkartoffeln und Gemüse und zum Nachtisch Blätterteigapfelkuchen mit Sahne. Dazu Brot, Wasser und einen schönen Rotwein. Ich war so satt wie lange nicht mehr.
Nach dem Essen habe ich meine Rechnung bezahlt: Für Zimmer, Abendessen und Frühstück stolze 80,- Euro. Aber etwas Luxus muss man sich ja gönnen.
Freitag, den 19.06.2009
Ich hatte meinen Handywecker auf 6:00 Uhr eingestellt und nach dem ich alles verpackt hatte, saß ich um 6:30 Uhr beim Frühstück.
Um 7:00 Uhr wanderte ich los, der Straße entlang, bis zum 'Col de Vergio'. Hier am Pass, auf 1478m, zweigt der Weg Richtung 'GR20' ab.
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'Col de Vergio' (1478m) |
Wegweiser am 'Col de Vergio' |
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'Bergerie de Radule' |
Auf dem schönen Weg durch den Wald geht es ohne große Höhenunterschiede bis zur 'Bergerie de Radule'. Hier an der Bergerie kann man Getränke kaufen, z.B. Dose Orangina für 3,- Euro.
Über den 'GR20', auf den man hier stößt, geht es, den weiß-roten Markierungen folgend, weiter bis zum 'Golo'. Den Fluss überquert man hier über eine ziemlich neue Brücke.
Wasserfall am 'Golo' |
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hier kreuzt der GR20 den 'Golo' |
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Jetzt geht es stetig aufwärts den 'Golo' entlang in nördlicher Richtung. In einem großen Bogen verläuft der Pfad nach Westen, bis sich weiter oberhalb das Tal weitet und ein Wahnsinnsblick auf die 'Paglia Orba' frei wird.
Auf 1540m, an einer schönen Bade-Gumpe, überquert man den 'Golo' wieder und läuft weiter Richtung Norden am Fluss entlang.
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Im Hintergrund die 'Paglia Orba' (2525m) |
Abzweigung zur 'Bocca di Guagnarola' |
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Um 9.30 Uhr kam ich an die Abzweigung zur 'Bocca di Guagnerola'. Ein neues Schild weist den Weg, der hier mit orange-lila Markierungen den Berg hinauf führt.
In westlicher Richtung geht es in Kehren steil aufwärts und um 10:10 Uhr hatte ich auf 1833m den Sattel erreicht.
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kurz vor der 'Bocca di Guagnerola' |
'Bocca di Guagnerola' (1833m) |
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Eine tolle Aussicht hat man von hier auf die 'Paglia Orba' und das obere Golotal mit dem 'GR20'. Auch in die andere Richtung hat man einen Traumblick bis zur Westküste.
Ich konnte kaum genug bekommen von der Landschaft. Nach einer Pause machte ich mich um 10:30 Uhr an den Abstieg.
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kurz vor dem Abstieg |