zurück || weiter || Home || Kontakt || Impressum/Datenschutz/Disclaimer

Korsika 2004





3.Tag Freitag, 20.08.2004



Um 5:00 Uhr stand ich auf, denn ich konnte sowieso nicht mehr schlafen. Im Dunkeln baute ich mein Zelt ab und packte alles zusammen. Mit Hilfe meiner kleinen 'Mag-Lite' ging das auch ganz gut. Ich kochte mir einen Kaffee und bereitete mir mein Müsli zu. Als ich fertig war und losging, begann es zu dämmern. Der steile Aufstieg zum 'Monte Incudine' lag vor mir. Der Wind ließ etwas nach und der Aufstieg war recht angenehm zu laufen. In Kehren später über Felsplatten ging es immer höher. Langsam kam die Sonne über den Bergen zum Vorschein und die Landschaft wurde in herrliches Licht getaucht.


'Monte Incudine' 2134m


Blick auf die Westseite der Bavella-Gruppe


Um 7:50 Uhr stand ich auf dem südlichsten Zweitausender Korsikas, dem 'Monte Incudine'.
Es war sehr windig hier oben. Es war noch keine Menschenseele hier. Ich war überwältigt von der Aussicht. Am Gipfelkreuz auf 2134m setzte ich mich hin und genoss das Panorama um mich herum. Nach etwa einer halben Stunde kamen die ersten Wanderer von Norden. Wahrscheinlich übernachteten sie an der Ruine der 'Pedinelli-Hütte'.


Blick über den Gipfelgrat Richtung Süden


Blick nach Norden. Im Hintergrund der Denkmalsgrat


Weiter ging es Richtung Norden über den Grat abwärts. Etwas weiter unterhalb wendet sich der Weg Richtung Westen und verläuft in offener Weidelandschaft stetig bergab. Vorbei an der Ruine der 'Pedinielli-Hütte' auf 1620m geht es weiter durch Wald bis man auf 1440m eine Hängebrücke erreicht.


Ruine der Pedinielli-Hütte auf 1620m

Hier gibt es gute Biwak-Plätze

Hängebrücke über den
'Rau de Casaminetellu et Monte Tignosu' auf 1440m


10:10 Uhr an der Hängebrücke angekommen, war ich etwas überrascht, dass die Hütte nicht mehr da war, die hier einmal stand. Als ich 1998 das letzte mal hier war, konnte man hier übernachten, Proviant kaufen, essen und trinken. Schade, ich hatte mich so auf ein kühles Getränk gefreut. Nach kurzer Pause ging es weiter.
Der GR 20 verläuft in nördlicher Richtung durch den Wald leicht aufwärts. Die Landschaft verändert sich. Ein Hochtal öffnet sich und auf angenehmem Weg läuft es sich wunderbar. Die vielen Blumen fallen gleich auf.


Toller Platz zum relaxen


Diese liebliche Landschaft lädt zum Rasten ein. Der Weg kreuzt mehrere Bäche, an denen es einfach traumhaft ist. Auf weichen Grasflächen, direkt am kristallklaren, kühlen Bachwasser kann man die Seele baumeln lassen. Die verschiedensten blühenden Pflanzen säumen das Ufer.


das tut gut


Blütenpracht am Bach



Auf weichem Graspolster liegend, die Füße im kühlen Wasser, genoss ich ausgiebig diesen wunderschönen Ort. Irgendwann war die schönste Pause vorbei und es ging weiter.


Hochtal

Blick zurück über das Hochtal zum 'Incudine'


Der GR 20 durchquert dieses Hochtal auf einem angenehmen Pfad über Wiesen und Bäche, vorbei an einzelnen Baumgruppen. Wieder leicht bergauf verlässt der Weg die offene Landschaft.


weiter geht's durch einen herrlichen Buchenwald



Ein knorriger Wald bietet mit seinen urigen Baumstämmen tolle Fotomotive. Nach einer schönen Waldetappe erreicht man kurz vor dem Aufstieg zur 'Bocca di l'Agnone' eine markierte Quelle an der ich mich mit frischem, kühlen Wasser versorgte.


Hier sieht man die Macht des Windes


hier geht's auf den Denkmalsgrat,
der Wind blies ganz schön kräftig


Jetzt geht es aufwärts zum Denkmalsgrat. Vorbei an den, vom Wind geformten, Buchen, verlässt man den Wald und steigt auf zum Grat. Der Pfad wird unwegsamer. An einigen Stellen muss man etwas kraxeln um von einer Seite des Grates auf die andere zu kommen. Der starke Westwind machte das Laufen etwas mühsam. Eigenartige Felsformationen geben dem Denkmalsgrat seinen Namen. Das letzte Stück auf dem Grat zog sich ziemlich in die Länge und ich war froh als ich die 'Usciolu-Hütte' in der Ferne sah. Das letzte Stück abwärts, das Ziel vor Augen, ging dann wieder besser und um 17:15 Uhr war es geschafft, ich war an der Hütte.


Blick auf die 'Usciolu-Hütte'

'Usciolu-Hütte' auf 1750m


Hier war viel Betrieb an der Hütte. Die zahlreichen Biwakplätze waren zum größten Teil schon belegt. Ich setzte mich auf die Bank und ruhte mich erstmal etwas aus.



in dem kleinen Laden kann man fast alles kaufen

hier lässt sich die Aussicht so richtig genießen


Beim Gardien holte ich mir eine kalte Dose ‚Orangina'. Bei der Gelegenheit erfuhr ich, dass es hier ein Hüttenmenü gibt, welches beim Hüttenwart vorbestellt werden musste, was ich direkt tat. Für 8,- € gab es um 19:00 Uhr einen Teller, hochvoll mit Nudeln, Fleisch, Soße, Pilze, Kräuter und Möhren. Es schmeckte fabelhaft.


mmhhhh, richtiges Essen

Trinkwasserzapfstelle


Nach der unruhigen Nacht an der 'Asinao-Hütte' entschied ich mich für eine Übernachtung in der Hütte und das war auch gut so, denn der Wind wurde stärker.



weiter



Seitenanfang
Zuletzt geändert am 23.01.2023